Krakau, die heimliche Hauptstadt Polens, hat so Einiges zu bietet. Sei es kulinarisch, geschichtlich, kulturell oder architektonisch – einen Besuch ist diese Stadt definitiv auf jeden Fall wert.
Wir waren völlig unverhofft für eine längere Zwischenlandung (knapp zwei Wochen 😊) in Krakau und haben die Stadt einfach lieben gelernt. Ich gebe dir hier die 10 besten Krakau Sehenswürdigkeiten, die du dir nicht entgehen lassen solltest!
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Die Stadt Krakau und ihr Land Polen
Starten wir zunächst locker flockig mit ein paar Fakten über unser Nachbarland:
- Sprache: Polnisch
- Hauptstadt: Warschau
- Währung: Zloty (1 Zloty sind ca. 0.24 Cent)
- Lage: Osteuropa / grenzt an die Ostsee
- Krakau: zweitgrößte Stadt Polens
- ca. 760.000 Einwohner
- die Altstadt von Krakau zählt zu dem UNESCO-Welterbe
- ideale Reisezeit: Juni-September
Planst du eine Rundreise oder suchst noch mehr Tipps zu Polen, dann checke unsere Länderseite Polen Reisetipps. Jetzt gehts aber los mit unseren zehn besten Tipps und Krakau Sehenswürdigkeiten.
1. Nutze die öffentlichen Verkehrsmittel
Zunächst muss ich einmal sagen, dass Krakau sich ideal als Kurztrip und Wochenendreise eignet. Dadurch, dass günstige Airlines wie Ryanair & Co. den Flughafen der Stadt ansteuert, wird diese Reise für dich vielleicht sogar günstiger als erwartet. Wir buchten unsere Flugtickets von Marokko relativ spontan und zahlten rund 36,00€ p.P. – es gibt allerdings auch Tickets für deutlich weniger
➳ Checke unseren Beitrag: Wie man günstige Flüge findet
Ankunft am Flughafen in Krakau
In Krakau angekommen, nutzten wir direkt die öffentlichen Verkehrsmittel und fuhren mit dem Zug vom Flughafen zum Hauptbahnhof der Stadt. Die Zugtickets kaufst du entweder am Bahnsteig oder aber direkt an einem Automaten im Zug.
Da wir nicht so viel Zeit hatten, entschieden wir uns für die zweite Variante, aber waren uns am Automaten einfach nicht sicher welches Ticket wir brauchen. Gut das der Schaffner meist nicht weit ist und uns das richtige Ticket verkaufte. Der Zug ist sehr modern, sauber und braucht lediglich 15 Minuten in die Stadt. Somit ist es die schnellste Variante, um vom Flughafen ins Zentrum zu fahren.
Wenn du dich für den Bus entscheidest, zahlst du nur die Hälfte bist aber auch länger unterwegs. In der Stadt selbst kannst du das Meiste eigentlich fußläufig erreichen. Dennoch hielten wir die Augen offen und sahen immer wieder Busse und Straßenbahnen.
➳ Zugtickets: Flughafen bis zum Bahnhof – p.P. ca. 2,00€
2. Buche dir eine Airbnb-Bude in Krakau
Eine gute und günstige Unterkunftsmöglichkeit in Krakau ist definitiv Airbnb oder andere Ferienwohnungsportale. Wir waren fast zwei Wochen in der Stadt und hatten zwei verschiedene Apartments, die jeweils im Judenviertel „Kazimierz“ lagen.
Beide Wohnungen verfügten über eine Küche und waren sehr gemütlich. Das Gefühl unter Einheimischen in einer schönen Altbauwohnung zu sein, ist wesentlich schöner, als ein Hotel voller Touristen. Wenn Du noch nicht bei AirBnb angemeldet bist, ist hier unser Gutschein für deine erste Übernachtung
3. Statte dem Wawelhügel einen Besuch ab
Bei dem bekannten Wawelhügel gibt es so Einiges zu sehen und zu entdecken. Bestaune beispielsweise die wunderschöne Wawel-Kathedrale oder das Schlossensemble, das einst die Residenz vieler polnischer Könige war.
Ebenfalls findest du an der Uferseite des Hügels den Eingang zur Drachenhöhle, in der einst der Wawel-Drache gelebt haben soll. Heute erinnerte eine Drachenstatue, die ab und an Feuer speit, an die Sage. Alles kannst du bequem vom dem Viertel Kazimierz aus zu Fuß erreichen.
/// Der Drache ist übrigens das Wahrzeichen der Stadt. ///
Allgemein ist es absolut empfehlenswert, wenn du dich einfach treiben lässt und fußläufig die Stadt erkundest. Entdecke Lokale, viele kleine Boutiquen, Barbershops und mini Supermärkten. Sauge das Flair und den Charme der Stadt auf und komme mit Einheimischen oder anderen Touristen ins Gespräch. Eine weitere Möglichkeit sich in Krakau fortzubewegen ist, sich einen Account bei Wavelo zu machen, ein App-basierter Fahrraddienst.
Beispiele für Distanzen zu Fuß in Krakau
- Alte Synagoge (Altstadt) bis Schindlers Fabrik: ca. 20 min
- Alte Synagoge bis zum Wawelschloss: ca. 15 min
- Alte Synagoge bis Marienkirche: ca. 15 min
4. Probiere polnisches Bier
Deutsche trinken bekanntlich gerne Bier und wir zählen uns eindeutig zu den Bierliebhabern.
Während unseres Aufenthaltes probierten wir natürlich das ein oder andere polnische Hopfengebräu und waren begeistert. Sehr oft werden halbe Liter angeboten, dementsprechend sieht man eher selten einen Touristen mit einem 0,3 l Bierglas.
Ähnlich wie auch in England legt man hier nicht den größten Wert auf eine schöne Schaumkrone, was den Geschmack aber auf keinen Fall beeinträchtigt.
Eine besonders schöne Kulisse, um das kühle Blonde zu genießen, ist der Platz an der Wawel-Kathedrale. Genieße bei tollen Aussichten und strahlenden Sonnenschein die Abkühlung oder aber wähle einen Kaffee. 😉
Unsere Lieblingsbiere in Krakau
- Kevin’s Biertipp: Brackie
- Linda’s Biertipp: Żywiec
5. Entdecke Krakaus Altstadt
Was wäre ein Krakau-Aufenthalt ohne die wirklich sehr sehenswerte und historische Altstadt? Beginn mit deiner Erkundung auf einem der größten mittelalterlichen Plätze Europas – dem Marktplatz (poln. Rynek Glowny). Er ist das Herzstück der Stadt und zählt zu den vielen Wahrzeichen Krakaus.
Von diesem wunderschönen Platz aus, kannst du auch schon das wohl bedeutendste Wahrzeichen der Stadt sehen – die Marienkirche. Nicht nur von außen ist es ein wunderschönes und imposantes Gebäude, nein auch von innen ist es ein prachtvolles Gotteshaus mit dem größten Altar Europas.
➳ Ebenfalls interessant: Warschau Sehenswürdigkeiten – Unsere Tipps für die Städtereise
Der Trompeter an der Marienkirche
Viele Touristen, aber auch Einheimisch lauschen der stündlichen Musikeinlage des Trompeters. Das Ritual, welches zu jeder vollen Stunde vollzogen wird, erinnerten an einen mutigen Trompeter, der die Krakauer vor einem Angriff warnen wollte und dabei von einem tödlichen Pfeil getroffen wurde.
So kannst du beobachten, wie der Trompeter ein Fenster im Kirchturm öffnet, trompetet und abrupt aufhört. Winkend verabschiedet er sich von den Leuten auf dem Platz und schließt wieder das Fenster.
Gegenüber der Marienkirche befinden sich die Krakauer Tuchhallen. Wo früher flämischer & englischer Tuchhandel stattfand, können sich heute Touristen mit Souvenirs und anderem Klimbim eindecken.
Wirf einen Blick in unser Altstadt Video und erhalte einen kleinen Einblick von Krakau.
Diese Videos werden von Youtube eingebettet. Es gelten die Datenschutzerkärungen von Google.
6. Mache eine Foodtour in Krakau
Die polnische Küche schmeckt hervorragend und wir können gar nicht genau sagen, was uns am besten schmeckte! All die Suppen, Soßen, Teigprodukte, das Fleisch und Co haben uns das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Ein absolutes Muss ist unserer Meinung nach eine Foodtour durch das Judenviertel Kazimierz, welche wir übrigens auch in unsere 13 Highlights aus einem Jahr Reise um die Welt aufgenommen haben.
Details zur Tour:
Treffpunkt: Alte Synagoge
Touranbieter: Free Walking Tour Poland
Dauer: ca. 2,5h
Sprache: Englisch
Inhalt der Food-Tour
- alle (ca. 11) Lebensmittel
- (5) Wodkashots am Ende 😊
- Stadtplan mit Restauranttipps
- auch vegetarische Varianten möglich
Stopps der Foodtour
- Suppen-Stopp (Zurek und Barszcz)
- Metzger-Stopp (verschiedene Wurst)
- Marktbesuch
- unvergesslicher Pierogi – Stopp
- Konditorei für Eis und Kuchen
- Bar mit Vodkaverköstigung
➳ Preis: p.P. 60,00Zł – ca. 15,00€
Die Tour kann ich dir wärmstens empfehlen: Ein netter und zum Schluss leicht beschwipster Nachmittag. Wenn du noch kulinarische Highlights für Krakau brauchst, verpasse auf keinen Fall unseren leckeren Restaurantguide mit den besten Insidertipps der Krakauer! Inkl. Adressen!
7. Besichtige Schindlers Fabrik
In Krakau befindet sich die originale Fabrik von Oskar Schindler! Besuche die sehr gelungene Dauerausstellung mit dem Thema „Krakau unter der deutschen Besatzung 1939–1945“. Die Ausstellung handelt von dem Leben in Krakau vor der deutschen Besatzung und wie sich dieses durch das Regime von Adolf Hitler veränderte.
Hauptaugenmerk der Ausstellung ist das Schicksal der Juden im Krakauer Ghetto und in dem Zwangsarbeitslager Plaszow (bekannt aus dem Film „Schindlers Liste“). Es wird aber auch ein Vergleich zu den Juden, die für Oskar Schindler in der Emaillewarenfabrik gearbeitet haben, gezogen.
Auf die sogenannten Schindlerjuden und ihre näheren Umstände wird in der Ausstellung nur geringfügig eingegangen. Es ist ein aufwühlender und bewegender Besuch, denn es gilt nicht zu vergessen, dass man durch die originale Emaillewarenfabrik läuft!
➳ Eintritt: 24,00Zł – ca. 5,50€
➳ Student: 18,00Zł – ca. 4,00€
8. Gehe zum Platz der Helden des Ghetto
Ein weiterer sehr bewegender Ort ist der Platz der Helden des Ghettos. Dabei handelt es sich um einen nicht allzu großen, rechteckigen, Kopfsteinpflaster-Platz mit insgesamt 70 grauen Metallstühlen, die an die früheren Listenschreiber erinnern sollen. Diesen findest du auf der anderen Seite der Weichsel und kannst deinen Besuch fußläufig mit Schindlers Fabrik kombinieren. Früher fanden hier die Selektionen in Ghetto „A“ und Ghetto „B“ statt.
Zur Erklärung:
Ghetto A: Zwangsarbeitslager Plaszow
Ghetto B: Konzentrationslager Auschwitz oder direkte Ermordung
Noch heute kannst du an den umliegenden Häuserfassaden Einschusslöcher vorfinden.
9. Schaue dir die Apotheke zum Adler an
Wenn du schonmal am Platz der Helden des Ghettos bist, solltest du auf jeden Fall die angrenzende Apotheke besichtigen. Aber warum? Was hat es mit der Apotheke auf sich?Tadeusz Pankiewicz war der einzige arische Ghettobewohner in der Zeit des dritten Reiches.
Erfolgreich wehrte er sich vehement mit Hilfe von Schmiergeldern und Argumenten gegen die Verlegung seiner Apotheke. Tadeusz Pankiewicz war ein besonderer Mensch, der den Juden viel Gutes tat.
So war seine Apotheke in der Zeit von 1941 bis 1943 stets rund um die Uhr geöffnet und diente als Ort, an dem Proviant und Arzneimittel an die Bewohner des Ghettos weitergereicht wurden. Hier fälschte man außerdem Dokumente und nahm Verfolgte auf. Heutzutage ist die Apotheke ein Museum, dass mit zahllosen Details die Geschichte von Tadeusz Pankiewicz übermittelt.
➳ Eintritt: 11,00Zł – ca. 2,50€
➳ Montags ist der Eintritt frei!
10. Besichtige das Konzentrationslager Auschwitz
Das größte Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus, aufgeteilt in KL Auschwitz und Auschwitz-Birkenau, befindet sich etwas außerhalb von Krakau. In der Stadt namens Oświęcim befindet sich das komplette Gelände, welches sehr gut erhalten und bereits seit 1947 ein Museum ist.
Die Besucher bekommen jegliche Informationen über das dritte Reich und den Genozid mithilfe von Texten, Fotos und der Kraft der eigenen Vorstellungsgabe übermittelt.
Je nachdem ob du dich für eine Besichtigung mit oder ohne Guide entscheidest, beansprucht dieser Besuch einen ganzen oder halben Tag. Ich würde dir ganz klar eine Besichtigung mit Guide empfehlen, da du so eine feste Route über das Gelände bekommst, viele Einblicke und Erklärungen und einen Ansprechpartner zur Seite hast, um ggfs. offene Fragen zu klären.
➳ Eintritt: frei
➳ geführte Touren ab 15,00€ p.P.
Dich interessiert die polnische Geschichte während der Zeit des Nationalsozialismus? Wenn du mehr historische Krakau Sehenswürdigekeiten in deinen Besuch integrieren willst, dann lies unseren Beitrag:
➳ 5 Wichtige Gedenkstätten & Museen in Krakau
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