Ich schreibe diese Zeilen und bin immer noch geflasht von diesem Land. Neun Tage haben wir das vielseitige Land Marokko mit dem Mietwagen erkundet und bei dem Roadtrip alles abgehakt was auf der Bucket List stand!
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Marokko Roadtrip – Der Guide
Von Marrakesch aus ging es über enge Pässe durch das Atlasgebirge in die größte Sandwüste der Welt und dann durch die Todra Schlucht hoch in den grünen Norden bis zur blauen Stadt Chefchaouen. Ein Erlebnis welches wir so schnell nicht vergessen werden.
Wenn du ebenfalls planst das Land zu besuchen und noch Inspiration oder Tipps für deine Reise brauchst, lehne dich zurück und erfahre hier alles über deinen Roadtrip: Wie ist es mit dem Auto durch Marokko zu fahren, welche Route bietet sich an und was kostet der Spaß eigentlich?
Autofahren in Marokko – komm ich da überhaupt klar?
Um es direkt mal am Anfang zu beantworten: JA! Die Marokkaner fahren auf der rechten Straßenseite, das ist uns schon einmal relativ vertraut. Aber hier in dem entspannten Land geht es wesentlich langsamer voran als in Deutschland.
Unser kleiner roter Peugeot (hier gebucht) gibt uns während des ganzen Roadtrips ein Durchschnittstempo von 49 km/h an. Die Straßenverhältnisse können unterschiedlicher nicht sein: Von katastrophalen Landstraßen bis zu fabelhaft asphaltierten Autobahnen gibt es alles.
Tempolimits in Marokko:
- Innerorts: 40 – 60 km/h
- Außerorts 60-80 km/h
- gekennzeichnete Nationalstraßen: 100 km/h
- Autobahnen bis 120 km/h
Autobahnen in Marokko
Die großen Städte sind durch sehr gute Autobahnen verknüpft. Von Tanger bis nach Agadir kommt man also theoretisch ohne auch nur ein Schlagloch mitzunehmen. Der Nachteil ist, dass diese auch mit einer Mautgebühr versehen sind.
Da wir von Marrakesch zunächst nach “hinten raus” in die Wüste gefahren sind, gabs dort sowieso keine Autobahn, sodass wir diese relativ selten genutzt haben, nur von Rabat nach Casablanca und dann weiter nach Marrakesch. Die Gebühren sind im Vergleich zu Europa aber gering und die Zeit die man dadurch gewinnt, ist enorm.
Kosten für die Maut:
- Rabat – Casablanca: 23 Dirham (2,10 Euro)
- Casablanca – Marrakesch 80 Dirham (7,30 Euro)
Polizeikontrollen
Das ist ein anderes Thema. Auch von anderen Reisenden haben wir gehört, dass es häufig Kontrollen gibt und gerne Bußgelder verhängt werden. Linda wurde nicht einmal angehalten, ich hingegen dreimal.
Einmal weil ich minimal eine durchgezogen Linie überquert habe, ein anderes Mal beim minimalen Stoppschild überrollen an einer Polizeistation und ein drittes Mal wurde ich mit 5 km/h zu viel geblitzt. Naja, die einen sagen »zu Recht«, ich sage: »Total übertrieben!«😊
Haltet euch also ganz genau an die Regeln, dann sollte alles laufen. Allerdings haben wir lediglich für die Stoppschild-Aktion Strafe zahlen müssen (300 Dirham – ca. 27 Euro), aus den anderen beiden Situationen konnte ich mich noch so irgendwie rausreden.
Der Mietwagen für die Reise durch Marokko
Die Rundreise mit dem Auto kam uns relativ spontan in den Sinn, als wir uns von unserer Wanderung im Atlasgebirge in der schönen Stadt Essaouira erholt haben. Beides übrigens absolut zu empfehlen. Sieh dir dazu unsere Beiträge an und plane die Stationen auf jedenfalls bei deiner Rundreise (auch beides per Bus zu erreichen mit ein)
➤ Beitrag: Wandern im Atlasgebirge
➤ Beitrag: Tipps für Essaouira
Da wir nur mit leichtem Gepäck reisen, entschieden wir uns für einen Kleinstwagen (also kleiner ging es bei der Buchung nicht) und hatten die Befürchtung, dass wir einen hartgefederten Smart bekommen. Aber, Glück gehabt! Bei der Übergabe in Marrakesch (in der Neustadt Gueliz) bekamen wir unseren Ferrari-roten Peugeot 108, der sogar mit vier Türen ausgestattet ist.
Da wir kurz vor knapp gebucht haben, ist der Wagen minimal teurer als sonst. Insgesamt kostete das Auto uns für 9 Tage 168 Euro, hinzu kommen noch Benzin und Mautgebühren.
TIPP: Es ist oft günstiger die gleiche Rückgabestation zu wählen, also war für uns Start- und Endpunkt in Marrakesch. Die Übergabe ging flott und die Rückgabe war absolut problemlos.
→ Kosten Mietwagen (9 Tage): 141 Euro + Zusatzfahrer: 27 Euro
Roadtrip Route durch Marokko – 9 Tage und 2165 km
Nachdem wir einige Tage in Marrakesch und Essaouira verbracht haben, wollten wir unbedingt mehr von dem Land sehen und haben uns eine Route durch das Land zusammengeschustert.
Es sollte auf jeden Fall in die Wüste gehen, über den Tizi n’Tichka Pass, durch das Dades Tal und in die blau angepinselte Stadt im Norden, Chefchaouen. Wir planen immer relativ grob, da es meist doch anders kommt als geplant, und so haben wir nur unsere Must-See Orte aufgeschrieben.
Wir sind spontan durchs Land gefahren und hatten nur die Ideen im Kopf, die wir vorher gesammelt haben. Insgesamt haben wir während des Trips acht Städte gesehen, sind auf Kamelen geritten, haben einen Esel zum Spaziergang ausgeführt und ordentlich Adrenalin beim Quadfahren gelassen.
Über Ait-Ben-Haddou sind wir zum Dades Tal gefahren, haben dann einige Abenteuer in der Wüste erlebt und sind durch die gigantische Todra Schlucht gelaufen. Dann hat es uns in den Norden nach Fès und Cheafchaouen gezogen.
Bei einer Rundreise durchs Land dürfen natürlich die Big Cities Rabat und Casablanca nicht fehlen. Wir saßen zwar auch viel im Auto, aber konnten in der kurzen Zeit so viele Eindrücke sammeln, dass wir diese immer noch verarbeiten müssen. Aber jetzt mal alles der Reihe nach.
Wenn du dich fragst, was man bei so einem Roadtrip alles einpacken soll:
➳ Checke unsere Packliste extra für Marokko
Tag 1: Marrakesch – Ait-Ben-Haddou : 190 km
Wir holen unseren kleinen roten Flitzer entspannt in Marrakesch ab und starten am ersten Tag entspannt um 11 Uhr in Richtung des Tizi n’Tichka Passes. Dieser Pass durchkreuzt das Atlasgebirge und zählt zu den gefährlichsten Routen der Welt! (Die Straße ist auch Teil unser persönlichen Bucket List)
Zugleich bietet der Pass eine grandiose Aussicht auf das umliegende Gebirge. Bei unserer Überquerung ist kurz vor uns ein hoch beladener Heu-Transporter aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse und leicht riskanter Fahrweise umgekippt.
Wer aber vorsichtig fährt und zu den wagemutigen LKWs etwas Abstand hält, kommt hier heile durch und kann die atemberaubende Landschaft genießen. Unser Kleinstwagen schlägt sich wacker und hat mit den Steigungen kein Problem, sodass wir nach gut vier Stunden die Stadt (das “Ksar”) Ait-Ben-Haddou erreichen.
Die Stadt Ait-Ben-Haddou
Das aus Lehm errichtete Ait-Ben-Haddou zieht wegen seiner Filmkulisse viele Touristen an. Klassiker, wie „Gladiator“ und „Die Mumie“ wurden hier gedreht. Wir erreichen das Dorf gegen 16 Uhr und können vor unserer Unterkunft parken. Schnell die Rucksäcke abgeworfen, schlendern wir auch schon durch die verwinkelten Gassen bis hoch zum Viewpoint.
Zu dieser Tageszeit sehen wir nur lediglich vier andere Touristen und haben das Dorf somit fast für uns alleine. Keine Guides, keine Selfie-Leute, keine aufdringlichen Shopbesitzer, sogar der Zugang ist kostenfrei.
Wenn man dort alleine herumspaziert, fühlt man sich wirklich, als wäre man zurück in die Antike versetzt worden. Oben am Viewpoint herrscht ein unglaublicher Wind, hier siehst du unseren Vlog vom ersten Tag!
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Am ersten Tag übernachten wir im La Baraka Auberge, welches an der kleinen Hauptstraße im Ort liegt und wir auch deshalb fabelhaft davor parken können. Die Zimmer erinnern vom Stil her an eine Kasbah, sind also spartanischer ausgestattet.
Aber das mehr als üppige Frühstück am nächsten Tag überrascht uns dann umso mehr, gerade weil es in Marokko oft nur süße Sachen am Morgen gibt. Von Eiern, über “Berber-Pizza” bis zu verschiedenen Oliven war alles dabei.
Tag 2: Ait-Ben-Haddou – Dades Schlucht : 195 km
Mit der Stärkung in Form von Berber-Pizza, Minztee und gekochten Eier starten wir Richtung Dadestal. Unser Ziel ist der Straßenabschnitt der furchteinflößenden Spitzkehren. Wieder einmal zieht sich der Weg länger als Google und MapsMe es uns angibt.
In Marokko scheint die Zeit-Vorhersage der Navis noch nicht so gut zu funktionieren, wie man es gewöhnt ist. Nach einer Weile haben wir gemerkt, dass man locker ein Drittel der Zeit hinzuaddieren kann/muss.
Insgesamt jagen wir unseren kleinen Peugeot 4,5 Stunden all die Spitzkehren hoch. Von der N10 fahren wir eine ganze Weile die R704 hoch, bis wir das Café Tizzimilite erreichen, welches einen fabelhaften Blick über die Dades Schlucht bietet.
Die Dades Schlucht
Wie auch schon bei Tag Nr.1 sehen wir auch hier keinerlei Reisebusse und nur ein anderes Touri-Pärchen. Zum einen haben wir den Vorteil, dass wir die Sehenswürdigkeiten individuell ansteuern und zum anderen herrscht während unserer Reise Ramadan, sowieso ein Monat in dem wenig Tourismus herrscht.
Wir bestellen im Café die einzige Tajine, die das Restaurant vorrätig hat und genießen dazu einen frisch gepressten O-Saft (80 Dirham – 7,20 Euro pro Person). Die Aussicht auf diesen schönen Straßenverlauf ist echt gigantisch, sodass wir uns noch die Zeit nehmen ein Zeitraffer-Video aufzuzeichnen ehe wir die Stadt Tinghir für die Übernachtung ansteuern.
Im Internet finden wir das Guesthouse Tissili, welches nicht mitten in der Stadt liegt, sondern auf der östlichen Seite der Todra-Schlucht und einen traumhaften Blick über die Oase des Flusses bietet. Unser Zimmer ist riesig und noch riesiger ist der Balkon, von dem wir die Aussicht und den Sonnenuntergang genießen können. (Natürlich wieder mit Zeitraffer).
Tag 3: Dades Schlucht – Merzouga : 205 km
Junge, junge junge, heute steht etwas an, was wir schon lange auf unser To-Do-Liste haben: Es geht Richtung Wüste, genauer gesagt in die Sahara! Während der Fahrt wird es im Minutentakt heißer, die Landschaft staubiger und unsere Klimaanlage läuft auf Hochtouren.
Wenn du überlegst dir hier einen Wagen zu leihen, achte unbedingt auf eine Klimaanlage!!! Nach ca. vier Stunden und ermüdendem “Ich-packe-meinen-Koffer” erreichen wir Merzouga, das Tor zur Wüste. Was soll ich sagen, wir sind wirklich mehr als beeindruckt als wir durch das Tor blicken und sich die riesigen Sanddünen endlos vor uns erstrecken. Und wieder ein „check“ auf der Bucket List!
Die Sahara Wüste
Wir parken das Auto und relaxen erst einmal drei Stunden in der Unterkunft „Camel Trek Bouviac“, bevor unser Kamelritt in die weite Wüste mit untergehender Sonne im Rücken beginnt. Die Erlebnisse in der Erg Chebbi Wüste, der größten Sandwüste der Welt, sind so faszinieren, dass wir ihnen einen separaten Beitrag widmen müssen.
➤ Beitrag: Marokko Wüstentour – Alle Infos für die Sahara
Der dritte Tag des Roadtrips endet mit einem unvergesslichen Sonnenuntergang und einer Übernachtung in einem Berberzelt der Bivouac Tour im Wüstencamp.
Tag 4: Merzouga – Tinghir (Todra Schlucht) : 230 km
Der Wecker geht um 5.10h und für mich heisst es, Sonnenaufgang ansehen und, wie soll es auch anders sein, ihn natürlich mit einem Zeitraffer festhalten! Frühstück gibt es dann schon um 6.30h mit anschließendem Rückritt nach Merzouga.
Ohne auch nur eine Minute zu verschnaufen, steigen wir ins Auto und steuern den ATV Verleih am Ortseingang von Merzouga an. Jetzt heißt es, eine Stunde mit dem Quad durch die Dünen peitschen. Noch mit voller Adrenalinausschüttung, total verstaubten Klamotten und Gesichtern steigen wir in unseren Leihwagen und steuern zurück Richtung Tinghir.
Die Palmeraie in Tinghir
Andere Reisende haben uns das Palmeraie Guest House empfohlen, welches auf der westlichen Todra-Seite liegt. Wir checken bei dem netten Gastgeber ein, verschnaufen eine Stunde und bekommen dann erstmal eine Führung durch die Unterkunft, welche aus mehreren verwinkelten Häusern, vielen Terrassen, einem Brunnen und unzähligen Pflanzen besteht.
Unser Gastgeber bietet uns an, den Guesthouse-Esel Jacques für eine Gassi-Runde auszuleihen. Ja genau…ein Esel, man merkt, dass man nicht mehr in Europa ist! Mit Jacques schlendern wir durch die angrenzende Palmenoase, lassen ihn aus der Todra trinken und genießen die Idylle.
Der überaus gastfreundliche Besitzer Joad lädt uns am Abend gemäß Ramadan-Zeit zum Essen ein und wir erfahren Einiges über die marokkanische Kultur (also das, was nicht in Büchern steht) bis wir um 21 Uhr hundemüde ins Bett fallen.
Tag 5: Todra Schlucht – Fès: 490 km
Nach dem Frühstück auf einer der schönen Terrassen, fahren wir um 9 Uhr etwa sieben Kilometer die Straße zur bekannten Todra Schlucht hoch. Und wiedermal: Jackpot!
Zu dieser Zeit, sehen wir keinerlei Busse und die Schlucht ist nahezu menschenleer. Laut unserem gestrigen Gastgeber beginnt der Tourismus erst ab 10 Uhr. Wir parken das Auto kostenfrei am Ende der Schlucht und spazieren dann gemütlich flussabwärts.
Die gigantischen Felsen die rechts und links an uns hochragen, sind überwältigend und es scheint kaum vorstellbar, dass dieser kleine Fluss eine derartige Schlucht ausgewaschen hat. Wir beobachten zwei Kletterer, die sich an einer Steilwand versuchen und planen im Kopf schon unsere nächsten Abenteuer … naja nur ich, Linda sagt, dass das Zusehen auch reicht. 😊
Die Todra Schlucht
Der nächste Stop auf unserer Agenda heißt nun Fès und Google gibt uns 490 km und 5,5 Stunden Fahrt an. Puh! Wir wissen ja schon, dass die Angabe mehr als optimistisch ist. Links und rechts wird die Landschaft um uns herum immer grüner und wir legen auf der Route nur kurze Pausen ein.
Trotzdem erreichen wir unser Riad in Fès erst nach genau neun Stunden und es ist bereits stockduster. Wir sind mehr als froh, dass wir hier direkt zwei Tage übernachten und das Auto mal einen Tag stehen lassen können.
Wir klopfen am Riad Malak und da steht er… der lustigste Mann von ganz Marokko, ein Mix aus Louis de Funès und Kaya Yanar. Er spricht einen Mix aus französisch, arabisch und Zeichensprache, aber irgendwie verstehen wir ihn blendend. Neben der Standup Comedy, lädt er uns sogar zu einer Harira Suppe und etwas Chebakia (süßem Gebäck) ein, das uns gerade nach der langen Fahrt wie gelegen kommt.
Parken in Fès: Innerhalb der Medina fahren keine Autos, sodass man am Rand parken muss. Unser Parkplatz “Car Parking Ain Azliten” für 30DH (2,70 Euro) pro Nacht.
Tag 6: Fès – Das Auto bleibt stehen: 0 km
Der Wecker geht heute sehr, sehr spät, da es erst ab 11 Uhr Frühstück gibt, ein Traum für Langschläfer. Wir stärken uns und schlendern anschließend stundenlang durch die Medina von Fès. Wir bestaunen die Gates der Altstadt, schnuppern den abscheulichen Gestank der Gerberei und essen die mit Abstand leckerste Tajine unseres ganzen Trips.
Von außen sah uns der Laden eigentlich schon zu touristisch aus, aber das Chez Hakim Restaurant lädt durch seine schöne Dachterrasse ein und das Essen ist wirklich überragend. Wir bestellen zwei Tajines mit Lamm und Pflaumen(unsere Standard Tajines), einen großen gemixten Salat, frischen O-Saft und Minztee.
Kostenfür alles: 150 Dirham inkl. Trinkgeld = 13,50 Euro
Tag 7: Fès – Chefchaouen : 200 km
Unser Peugeot wird heute wieder zum Leben erweckt, der Roadtrip durch Marokko geht weiter. Wir entscheiden uns doch noch weiter in den Norden zu fahren und Chefchaouen, die blaue Stadt, mit einzubauen, um natürlich das ein oder andere Instagram-Foto dort zu schießen. Die Fahrt zieht sich gute vier Stunden über eine sehr holprige Straße (P5003 – nicht zu empfehlen – unbedingt die Alternativroute nehmen!).
Wir parken das Auto vor unserer Unterkunft und ein hektisch winkender Parkwächter will 20 Dirham für eine Nacht. Wir schmeißen unsere Klamotten im Hotel Casa Khaldi ab und erkunden die Medina. Die blaue Farbe der Stadt ist mehr als beeindruckend und versprüht seinen Charm an jeder Ecke des Ortes.
Wir verbringen den ganzen Nachmittag mit der Erkundung und erreichen heute einen Highscore an geschossenen Fotos. Gerade weil Fès wesentlich hektischer war, kann man hier hervorragend Ruhe auf dem kleinen Marktplatz genießen. Unser Hotel ist mittendrin und grenzt an einen Markt, bei dem wir uns am nächsten Tag mit frischem Obst eindecken.
Tag: 8: Chefchaouen – Casablanca: 385 km
Auf dem Plan stehen heute die Big Cities, Rabat und Casablanca. Erster Stop ist die Hauptstadt von Marokko und es fällt schon beim Einfahren auf, dass hier der König residiert. Die Straßen sind breit, sauber und erinnern uns etwas an die Emirate.
An allen Kreuzungen stehen Polizisten und regeln den Verkehr. Wir tippen den Hassan-Turm ins Navi ein und lassen die Aussicht auf den Hafen auf uns wirken. Noch schnell ein paar Snacks beim Carrefour besorgt und die Fahrt geht weiter in Richtung Casablanca.
Casablana
In der Großstadt folgt nun ein völlig anderes Bild: Trubel, Müll, Bettler und Smog. Der erste Eindruck ist für uns ernüchternd und wir steuern geradewegs zur Unterkunft. Das erste Mal, dass wir in Marokko vier Sterne gebucht haben und wir werden sogar nochmals extra belohnt.
UPGRADE!!!! Mega! Die nette Dame im Hotel gibt uns ein Upgrade auf eine Suite in der neunten Etage mit einem Balkon, der einen überragenden Blick auf die Hassan II Moschee bietet.
Wir sind so geflasht, dass wir erstmal etwas auf dem Bett rumspringen und dann den Sundowner hinter der Moschee bestaunen. Dreimal darfst du raten, wieder mit Zeitraffer natürlich.
Parken: kostenlos vor dem Hotel
Tag 9: Casablanca – Marrakesch: 270 km
Finales Sightseeing ist die Moschee Hassan II. Wir fahren etwa fünf Minuten und können wieder umsonst direkt vor dem Museum parken, in dem wir uns die Tickets für die Führung um 10 Uhr organisieren. Tipp: Ich habe meinen alten Studentenausweis gezeigt und 50% Ermäßigung bekommen.
Moschee Hassan II
Der deutschsprachige Guide gibt uns beiden eine Privatführung durch die Moschee, dessen Waschsäle und versorgt uns mit allen nötigen Infos. Anschließend schlendern wir noch durch das Museum und machen uns dann auf in Richtung Marrakesch.
Die Fahrt auf der Autobahn ist zur Abwechslung mal sehr entspannt, kostet allerdings auch 80 Dirham (7,20 Euro) Maut. Aber unsere Entspannung lässt nach, als wir Marrakesch erreichen. Das Navi führt uns mitten in die Medina und wir kommen nicht mehr vor oder zurück.
Tipp: Hier sollte man nicht auf Google vertrauen und nur die größeren Straßen nutzen. Nach ca. 30 Minuten finden wir endlich einen Ausweg, waschen und tanken dann noch fix das Auto und geben es anstandslos wieder ab.
Kostenüberblick: Was kostet ein Roadtrip durch Marokko?
In unserem Ranking gehört Marokko zu den günstigen Reiseländern. Das ganze Abenteuer Roadtrip durch Marokko hat uns inkl. aller Kosten für den Mietwagen, Unterkünfte, Verpflegung und Ausflüge 349 Euro pro Person gekostet und war jeden Cent wert.
Das Frühstück ist in fast allen Unterkünften mit inbegriffen. Unterwegs gab es meist nur Snacks (auch aufgrund von Ramadan), sodass wir für das Essen relativ wenig ausgegeben haben. Hier ist unsere komplette Kostenaufschlüsselung für den Roadtrip.
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Sagenhaft welches Abenteuer du für diese Summe erleben kannst. Sobald man mindestens zu zweit unterwegs ist, lohnt es sich nicht die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen und auf einen Mietwagen zu setzen. So bist du wirklich ganz individuell unterwegs, kannst dein eigenes Reisetempo bestimmen und hast die Chance Sehenswürdigkeiten nicht immer überlaufen zu besichtigen.
Marokko Roadtrip – Fazit
Der Trip oben bedeutet: Marokko intensiv! Wir sind wirklich einmal im Kreis durch das Land in Afrika gefahren und haben dabei 2165 km zurückgelegt. Das heißt natürlich, dass man viel Zeit im Auto verbringt, aber definitiv mit einer Vielzahl von Eindrücken des Landes belohnt wird.
Das Atlasgebirge, die Schluchten des Dades und der Todra, die Erg Chebbi Wüste und die unzählig vielen gastfreundlichen Menschen. Für den Preis von unter 350 Euro haben wir so viel von Marokko gesehen und empfehlen dir und jedem anderen selbst einmal durch das schön Land zu fahren!
Alles was du sonst noch über Marokko wissen solltest, erfährst Du bei unseren Marokko Reisetipps. Hast Du noch Fragen oder Anmerkungen, schreib es mir gerne in die Kommentare.
9 Kommentare zu „Marokko Roadtrip – 2165 km durch das atemberaubende Land“
Hallo, wir planen auch gerade unseren Trip im Mai. Wollen auch eine Wüstenübernachtung machen. Ich frage mich, wielange ich für diese Strecke benötige an Zeit, von Boumalne nach Merzouga. Und ob wir dann erst eine Übernachtung in Merzouga machen sollten, bevor es am nächsten Tag in die Wüste geht.
Wenn man keine Übernachtung bucht und direkt in zum Camp Anbieter fährt, wann ist dann ca. Abfahrt in die Wüste? Fragen über Fragen.. 😉
Danke und liebe Grüße Anne
P.S tolle Fotos von euch!
Hi Anne,
wir haben die Tour 205km von der Dades Schlucht bis in die Wüste an einem Tag gemacht, gaaanz locker machbar. Ihr braucht keine Nacht in Merzouga. Wir waren gegen frühen Nachmittag in Merzouga und haben 3 Stunden in der Unterkunft „Camel Trek Bouviac“ gewartet (und vielleicht auch ein kleines Nickerchen gemacht). Wir haben für den Nachmittag ein Zimmer bekommen, da wir über diese Unterkunft direkt die Tour/das Camp gebucht haben. Los geht es dann um 17:30h – alle Infos findest du in unserem Beitrag:Wüstentour – Die Abenteuer der Sahara
Viel Spaß bei der weiteren Planung.
Beste Grüße
Kevin
hoppla, die 2 Option die ich vergessen habe anzumerken wäre über die N10 & R108 & N17 😀
Hey,
Weil uns euer Beitrag sehr gefallen hat, machen wir gerade genau die selbe Tour wie ihr sie damals gefahren seid und wollten uns erkundigen ob ihr noch genau wisst welche Route ihr nach Merzouga gewählt habt? Die 2 Optionen, die sich uns auftuen, wären entweder die N10 & R702 oder die Variante über die N10 & R113 & N12. Wir haben uns nämlich auch für ein sehr kleines und genügsames Mietauto entschieden und wollten demnach sichergehen, in welchem Zustand die Straßen nach Merzouga sind?
Liebe Grüße aus Marokko,
Felix
Hey Felix,
stark, ich hoffe euch gefällt der Trip bis jetzt. Wir sind damals die R113+N12 gefahren, es war der schnellste Weg und wir wollten schnell in die Wüste. Die N-Straßen sind im Allgemeinen angenehmer zu fahren und besser ausgebaut aus die R-Straßen.
Mein Tipp in diesem Fall, nehmt die R113 und N12 (hier hat man weniger R-Straße-Anteil) und auch hier standen die Kamele auf der Straße ;).
Viel Spaß in der Wüste und beste Grüße,
Kevin
Hey! Toller Artikel!
Ein Roadtrip durch Marokko ist einfach super toll. Wir waren jetzt auch bereits drei Mal fort und könnten gleich wieder los.
Sehr zu empfehlen ist auch Süd-Marokko, dort sind die Menschen nochmal um einiges freundlicher.
Liebe Grüße
Manuel
Hi Manuel, vielen Dank!
Ja, der Gedanke kam uns spontan und es war einfach die beste Möglichkeit in kurzer Zeit viel zu sehen. Danke für den Tipp, wir waren sicher nicht das letzte Mal dort und werden dann bestimmt die Orte abklappern, in denen wir noch nicht waren.
Beste Grüße aus Mexiko (ebenfalls ein super Roadtrip-Land)
Kevin
Hey,
super Beitrag und tolle Tour! habt ihr die Unterkünfte vor Ort gebucht, also spontan oder vorher online und in welchem Zeitraum wart ihr da?
🙂
Hey Mika, wir waren 2018 ab Ende Mai für einen Monat in Marokko, der Roadtrip ging dann ab Juni los. Die Unterkünfte haben wir meistens einen Tag vor Ankunft am jeweiligen Ort online gebucht, weil wir dann erst wussten, wie es genau weitergeht. 1-2 Hotels haben wir auch direkt vor Ort gebucht, alles sehr problemlos. 😉
Beste Grüße Kevin