Dieser Guide stellt unsere Route für den Everest Base Camp Trek vor, die sich etwas von dem herkömmlichen Wanderpfad unterscheidet. Als individuelle Wanderer sind wir auf diese Weise großen Wandergruppen die meiste Zeit aus dem Weg gegangen und wir hatten etwas Abwechslung auf dem Weg nach unten. Insbesondere der Abstecher über Phortse Thanga war für uns ein Erlebnis.
Wir haben für diese Tour 13 Tage benötigt, wobei wir zu jeder Zeit auf unsere Gesundheit (Höhenkrankheitssymptome) geachtet und hoch sowie runter ein lockeres Tempo an den Tag gelegt haben. Zu jedem Tag geben wir dir unseren Unterkunftstipp und die Kosten für ein Dal Bhat an. (Dal Bhat ist DAS typische Sherpa Essen: Reis mit einer Linsensuppe, Kartoffeln, Spinat und Papadam – traumhaft!)
Hinweis: Der nachfolgende Beitrag enthält Affliate-Links. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung. Diese helfen uns, weiter Tipps zu geben und unsere Website zu betreiben. Wir danken dir für deine Unterstützung. Linda & Kevin
TAG 1: Kathmandu – Lukla (2.860m) – Phakding (2610m)
(ab Lukla)
Distanz: 7,8 km
Dauer: ca. 2,5 Std.
Der erste Tag startet mit dem atemstockenden Flug von Kathmandu nach Lukla. Innerhalb von 30 – 40 Minuten befindet man sich schon auf 2800 Höhenmeter. Von dem florierenden Flughafendorf in den Bergen starten die meisten Trekkingtouren zum Everest Base Camp sowie zu dem Gokyo Lake.
Nachdem man seinen Rucksack aufgeschnallt hat, muss man sich am Ende des Dorfes am Checkpoint als Wanderer registrieren und der Everest Base Camp Trek kann beginnen. Der erste Wandertag startet im Vergleich zu den folgenden Tagen sehr entspannt, da man größtenteils nur bergab wandert. Der Weg ist gut breitgetreten und führt vorbei an etlichen Dörfern, in denen man sich mit Wasser und Proviant versorgen kann. Wie haben oft die Offlive Karte von MapsMe verwendet
Auf der Strecke herrscht ein hoher Muli-Betrieb, welcher dafür sorgt, dass man hier hin und wieder „im Stau steht“. Nach zwei bis drei Stunden erreicht man Phakding. Das erste Übernachtungsdorf weist eine hohe Lodge-Dichte auf und es gestaltet sich nicht schwierig eine schöne Unterkunft zu finden.
Tipp: Wer früh in Lukla landet, sollte den ersten Tag bis Monjo wandern. Der nächste Wandertag wird dadurch entspannter und man kann vor dem üblichen Touristenstrom fliehen.
Unsere Unterkunft in Phakding: Buddha Lodge (Doppelzimmer: 200 Rs – Dal Bhat: 500 Rs.)
Die Unterkunft hat sehr dicke Decken und auch das Essen ist lecker. Wir haben Dal Bhat und Fried Potatoes mit Egg bestellt, beides sehr zu empfehlen!
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TAG 2: Phakding (2610m) – Namche Bazaar (3440m)
Distanz: 10,4 km
Dauer: ca. 6 Std.
Von vielen als der anstrengendste Marsch des ganzen Treks verschrien, werden an Tag Nr. 2 einige Höhenmeter absolviert. Es geht relativ entspannt los, vorbei an idyllischen Rhododendron Wäldern, engen Pässen, kleinen Bächen und Wasserfällen. Der Anstieg ist zu Beginn human und man lässt sich von der Horde Wanderer treiben.
Nach einer Schwingbrücke erreicht man Jorsale, ein kleiner Ort, der unbedingt als Mittagsstop genutzt werden sollte, da danach erstmal nichts mehr kommt. Auch wir haben um 11 Uhr schon unsere Pause eingeschoben.
Der restliche Weg geht dann sehr auf die Oberschenkelmuskulatur. Der Namche Hill wird immer steiler und man spürt während der Wanderung trotz erhöhter Anstrengung, wie es immer kälter wird. In Namche Bazaar sollte man sich eine schöne Lodge suchen, da man hier zwei Nächte verbringt.
Unsere Unterkunft in Namche Bazar: Khumbu Lodge (Doppelzimmer 300 Rs. – Dal Baht 650 Rs.) Ein sehr große und begehrte Unterkunft, die auch bei Wandergruppen beliebt ist. Die Zimmer in der dritten Etage haben einen schönen Talblick auf das „Amphitheater Namche“. Das Restaurant ist gut geheizt und hat sogar eine kleine Bibliothek.
TAG 3: Akklimatisierungstag – Namche Bazaar (3440m)
Es sollten unbedingt Akklimatisierungstage eingelegt werden, um nicht höhenkrank zu werden. An Tag Nr. 3 kann „ausgeschlafen“ werden, da das Wanderprogramm sich heute in Grenzen hält. Für eine gute Akklimatisierung sollte man an diesem Tag höher trekken und dann wieder tiefer in Namche Bazaar schlafen. Ein beliebter Hike führt zum Everest View Hotel, welches auf 3880m liegt, aber der Anstieg ist auch nicht zu unterschätzen.
Wir haben an diesem Tag nur das Sagarmatha Nationalmuseum besucht, welches innerhalb von 30-45 Minuten erreicht werden kann und etwa 130m höher als Namche Bazaar liegt. Um von dort aus eine schöne Sicht auf den Everest zu erlangen, sollte man früh starten, da die Wolken in den Bergen schneller aufziehen, als man denkt.
Tipp: Wer am Samstag in Namche Bazaar ist, sollte sich den Wochenendmarkt am Fuße der Bergstadt nicht entgehen lassen. Übrigens kann man hier an mehreren Automaten Geld abheben. Wie das für dich komplett kostenfrei funktioniert, erfährest du in unserem Beitrag zur besten Reisekreditkarte.
Unsere Unterkunft in Namche: Khumbu Lodge (wie Tag 2)
TAG 4: Namche Bazaar (3440m) – Phortse Thanga (3680m)
Distanz: 7,7 km
Dauer: ca. 6 Std.
Tag vier des Everest Base Camp Trek beginnt wieder mit den steilen Stufen, die aus Namche Bazaar rausführen. Das Zwischenziel lautet: Everest View Hotel. Von vielen als Akklimatisierung-Wanderung genutzt, teilt man sich den Weg mit Wanderern mit leichtem Gepäck. Der steile Zack-Zack Anstieg stellt die persönliche Kondition auf die Probe. An diesem Abschnitt haben wir das erste Mal den mangelnden Sauerstoff richtig wahrgenommen. Ca. 2,5 Stunden später erreicht man das Hotel, welches das Flair einer Skihütte vermittelt. Auf der sonnigen Terrasse relaxen die Trekker, genießen Tee und die Aussicht auf den höchsten Gipfel der Welt.
Anschließend biegt man vom Hotel rechts ab und ist schon nach wenigen Minuten mutterseelenallein und merkt, dass dieser Pfad nicht zur kommerziellen Route zum Everest Basislager gehört. Der Weg führt vorbei an Sanasa und dann folgt man dem Bergpass auf der anderen Flussseite des Dudh Kosi.
Nach drei Stunden erreicht man eine höhe von 3975m und kann in den Lodgen ein stärkendes Mittagessen zu sich nehmen, ehe es 300 Meter bergab nach Phortse Thanga geht. Das hohe Trekken begünstigt wieder die Akklimatisierung.
Unsere Unterkunft in Pfortse Thanga: River View Guesthouse (Doppelzimmer: 200Rs. – Dal Bhat 700 Rs.)
In dem Minidorf gibt es nur zwei Unterkünfte und in unserer waren auch nur zwei Zimmer belegt. Das Zimmer und die Speisen waren vollkommen okay und die Gastgeber sehr freundlich.
TAG 5: Phortse Thanga (3680m) – Periche (4240m)
Distanz: 15,1 km
Dauer: ca 8 Std.
Heute heißt es: „gut frühstücken“, denn heute steht eine lange Distanz bevor. 130 Höhenmeter führen relativ steil bis Phortse, ein Ort der einem Labyrinth gleicht. Mit einer Offline-Map bahnt man sich den Weg auf die andere Seite, zapft zwischendurch sein Wasser auf und beginnt dann mit Anstieg Nummer zwei.
Von dem Bergpass hat man dann einen fabelhaften Blick auf den Fluss, auf Tengboche und das bekannte Kloster. Unserer Meinung nach der schönste Wanderabschnitt vom ganzen Everest Base Camp Trek. Unter anderem weil uns nur eine handvoll Wanderer entgegenkamen und wir viel Ruhe beim Wandern hatten. Der Pass geht oft hoch und runter und man sollte sich ein paar Snacks und genügend Wasser einpacken.
Gegen Mittag erreicht man Pangboche, ein Dorf in dem man wieder auf den üblichen Wanderpfad stößt. Hier haben wir uns mit einem Mittagessen gestärkt, eine Jacke und Mütze übergeworfen und sind weiter nach Periche marschiert. Viele Wandergruppen gehen den Weg über Dingboche hoch und über Periche zurück. Wir haben es lieber andersrum gemacht. Der Weg nach Pangboche ist wieder breiter und geht nur seicht bergauf.
Unsere Unterkunft in Periche: Periche Resort (Doppelzimmer: 200Rs. – Dal Bhat 650 Rs.) Leider war bei unserem Aufenthalt eine Wandergruppe dort, die sich so gar nicht benehmen konnte. Zudem roch die Toilette (das Squatti Potti) stark nach Chemikalien. Abends hatten wir schon beschlossen am nächsten Tag umzuziehen.
TAG 6: Akklimatisierungstag – Periche (4240m)
Wie bei Tag Nummer drei, legt man bei dieser Höhe wieder einen „Rest Day“ ein, was nicht heißen soll, die Beine zu entspannen. Zwischen Periche und Dingboche befindet sich eine Stupa, von der aus es zu einem Viewpoint geht, der auf ca. 4550 Meter liegt. Für alle Gipfelstürmer führt von dort aus der Weg weiter bis zum Peak des Nangkar Tshang auf 5080 Höhenmeter.
Wir so oft bei Bergen nimmt die Steigung exponentiell zu, vom Viewpoint aus hat es 1:15h gedauert, um den Gipfel zu erreichen, da mit jedem Schritt die Luft dünner wird. Rückwirkend betrachtet war es mit einer der anstrengendste Tage der Wanderung. Hier sollte man früh starten, um oben die atemberaubende 360 Grad Aussicht genießen zu können.
Unterkunft in Periche: Panorama Lodge (Doppelzimmer mit eigenem Bad: 500Rs. (Nachlass auf 300 Rs.) – Dal Bhat 650 Rs.)
Im Restaurant wurde der Ofen gefeuert und wir bekamen ein Zimmer mit eigenem Bad in der schönen Lodge. Zu Empfehlen sind die Spaghetti mit Käse und Ei, grade wenn man vom Nangkar Tshang kommt. Angeschlossen an die Lodge ist zudem ein kleines Wintergarten-Cafe.
TAG 7: Periche (4240m) – Thukla/Dughla (4620)
Distanz: 2,6 km
Dauer: ca. 2,5 Std.
Ein sehr kurzer Wandertag beginnt in der Schlucht von Periche. Zu Beginn besteht die größte Schwierigkeit darin, über die kleinen Flussausläufer zu springen, die den Weg Richtung Base Camp kreuzen. Man passiert eine Art Ruinendorf und biegt dann rechts auf einen Anstieg ab, der Richtung Thukla führt. Die Wanderwege von Periche und Dingboche verschmelzen kurz vor der kleinen klapprigen Brücke über die reißende Lobuche.
Man krackselt noch über grobes Gestein und erreicht nach ca. 2,5 Stunden die Yak Lodge, die ein beliebter Mittagsstopp für die meisten Wanderer ist. Nach der Mittagspause ist hier relativ wenig los, sodass man sich mit einem Buch in dem Wintergarten (der sich wie ein Gewächshaus aufheizt) entspannen kann.
Unsere Unterkunft in Thukla: Yak Lodge (Doppelzimmer 200 Rs. – Dal Bhat 650 Rs.) Es gibt nur zwei Unterkünfte in Thukla und wir haben uns für die günstigere entschieden. Die Besitzer sind überaus freundlich und der Hashbrown mit Käse und Ei zum Frühstück gibt Kraft, um bis zum Kala Patthar durchzurennen.
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TAG 8: Thukla/Dughla (4620m) – Kala Patthar (5545m) – Gorak Shep (5170m)
Bis Gorak Shep:
Distanz: 7,0 km
Dauer: 5 – 6 Std. (+ 2,5 Stunden für den Kala Patthar)
Der Massenstrom an Trekkern startet in Dingboche oder Lobuche und so startet auch dieser Tag wieder entspannt, aber mit einem nicht zu unterschätzenden Anstieg bis zur Gedenkstätte. Schon nach 2,5 h erreicht man Lobuche und kann sich mit einem Tee oder Kaffee aufwärmen (hier gibt es übrigens die höchste Bäckerei der Welt).
Von jetzt an wird der Weg steinig. Nach dem Anstieg des Lobuche Passes hat man einen traumhaften Blick auf die schneebegipfelten Berge und bahnt man sich den Weg durch einen Steinbruch bis Gorak Shep. Zu später Mittagszeit erreicht man das Dorf mit den letzten Teehäusern der Wanderung.
Nach einem guten Mittagessen und einem kräftigen Ingwertee, packt man seinen Tagesrucksack mit einer dicken Mütze, Handschuhe und genügend Proviant für die Erklimmung des Kala Patthar / Kala Pattar. Auf 5545 Höhenmeter wird die Luft unbeschreiblich dünn und nach ein paar Schritten benötigt man wieder eine Pause um zu atmen.
Tipp: Der Vorteil nachmittags den Kala Patthar und morgens das Everest Base Camp zu planen liegt darin, dass man nahezu alleine an beiden Orten ist. Die Möglichkeit für klare Sicht am Kala Patthar ist zwar geringer, aber wenn die Wolken kurz aufbrechen und man nur mit wenigen anderen dort oben steht und die Ruhe genießen kann, ist es ein unbeschreibliches und einzigartiges Gefühl.
Unsere Unterkunft in Gorak Shep: Snowlands Highest Inn (350 Rs. Pro Person (alle Unterkünfte gleich) – Dal Bhat 850 Rs.)
Wir haben ein sehr schönes, sogar das schönste Zimmer des ganzen Treks, bekommen – Zimmernummer 132. Zwei süße Fenster, weit weg von der Toilette und ausreichend Decken. Das Essen war sehr gut portioniert und an Knoblauch wurde nicht gespart!
Ebenfalls interessant: 4167 Höhenmeter im Atlasgebirge | Dein Guide zum Jbel Toubkal
TAG 9: Gorak Shep (5170m) – Everest Base Camp – Thukla/Dughla (4620m)
Distanz: 14 km
Dauer: ca. 7 Std.
Finaler Tag auf dem Weg nach oben. Nach dem Frühstück geht es mit dem Tagesrucksack Richtung Everest Base Camp. In der Mitte des Dorfes steht ein Wegweiser, der einem den Weg Richtung Kala Patthar und dem Everest Base Camp Trek ausweist.
Wie auch schon vor Gorak Shep aus, kämpft man sich den Weg durch große Gesteinsbrocken und erhascht hin und wieder einen Blick auf die Höchste Spitze der Welt. Nach Zwei Stunden erreicht man mit lockerem Tempo dann das Everest Base Camp und feiert sich für seine Leistung. Hierfür unbedingt das Ultra-Sieger-Finisher-Snickers einpacken!
Wir sind um 10 Uhr dort angekommen und waren wirklich komplett alleine dort. Erst eine viertel Stunde später kamen drei Inder dazu. Wir haben uns aus Gorak Shep eine Dose Everest Bier (700 Rs.) mitgenommen, mit der wir unsere Wanderung belohnt haben. (Sonst haben wir keinen Alkohol auf dem Weg nach oben getrunken). Der Tag war das absolute Highlight während unserer kompletten Reise.
Anstatt es dem Sir Edmund Hillary und Tenzing gleich zu machen, heisst es hier umkehren. Auf dem Weg zurück, gibt es in Gorak Shep ein deftiges Lunch und die Rucksäcke werden wieder aufgeschnallt für den Weg zurück bis Thukla.
Unterkunft in Thukla: Yak Lodge (wie Tag 8)
TAG 10: Thukla/Dughla (4620m) – Pangboche (3920m)
Distanz: 10,7 km
Dauer: ca. 4 Std.
Die letzten Tage waren sehr anstrengend, sodass man es auf dem Weg nach unten entspannter angehen lassen sollte. Um die Natur auch auf dem Weg bergab zu genießen und die Gelenke zu schonen, sollte man eine zusätzliche Nacht einplanen, da sonst die letzten Tage vor dem Höllenabstieg verblassen.
Wir haben selber einige Reisegruppen gesehen, die in einem Affenzahn von Lobuche nach Namche und dann von Namche nach Lukla durchgetrekkt sind. Dabei den Blick stets nach unten und den Puls auf 160! Das sollte nicht Sinn der Sache sein.
Die Strecke von Thukla sollte man über Dingboche nehmen, um einerseits das noch nicht gesehene Dorf zu erkunden, sich bei einem Tee aufzuwärmen und andererseits den weniger stark frequentierten Weg zu wählen. Pangboche erreicht man dann zur späten Mittagsstunde, kann sich in einer der vielen Lodgen einquartieren und sich über den gewonnenen Sauerstoff freuen.
Unsere Unterkunft in Pangboche: Ama Dablam View Lodge (Doppelzimmer 200 Rs. – Dal Bhat 600 Rs.)
Sehr freundliche und aufmerksame Gastgeber, aber das beste an dieser Lodge war das Essen: Die Bratkartoffeln und die gebratenen Nudeln mit Ei sind überragend.
TAG 11: Pangboche (3920m) – Namche Bazaar (3440m)
Distanz: 12,8 km
Dauer: ca. 5 Std.
Man befindet sich nun auf dem üblichen Wanderpfad, was man nach einiger Zeit durch vermehrte Blockaden auf der Strecke merkt. Zu Beginn werden die Knie durch einige Stufen beansprucht, bevor man die Brücke erreicht, die nach Deboche führt. Ab hier folgt ein kleiner Anstieg nach Tengboche, dem bekannten Klosterdorf. Ab Tengboche heißt es dann für eine Stunde „bergab“.
Die Gelenke werden hier wieder massiv in Mitleidenschaft gezogen, wobei Wanderstöcke gut bei der Abfederung helfen. Zur frühen Mittagsstunde erreicht man Phuki Thanga, wo man sich mit einem guten Mittag stärken sollte, denn danach folgt ein langer Anstieg. Nach etwa drei Stunden erreicht man dann das Tagesziel Namche Bazaar.
Tipp: Während der Wanderung sollte man zwar aufgrund der Akklimatisierung auf Alkohol verzichten, aber auf dem Weg nach unten, kann man sich ruhig ein Bier im höchsten Irish Pub der Welt (mitten in Namche Bazaar) genehmigen. Everest Beer: 400 Rs.
Unsere Unterkunft in Namche: Sun Site Lodge (Doppelzimmer 200 Rs. – Dal Bhat 500 Rs.) Die Sun Site Lodge hat zwar nur vier Zimmer, war aber während des Treks die wärmste Unterkunft überhaupt. Lediglich der Kaffee ist nicht so empfehlenswert. (Die Khumbu Lodge war leider voll.)
TAG 12: Namche Bazaar (3440m) – Phakding (2610m)
Distanz: 7,8 km
Dauer: ca. 5 Std.
Nach zehn Minuten erreicht man den Checkpoint, an dem man sich als Trekker im Sagarmatha Nationalpark wieder registiert. Danach geht es weiter den Namche Hill hinunter, vorbei an dem ersten Everest View Point, bis zur Doppelbrücke, welche erst 2013 installiert wurde.
Danach geht es ein paar Meter human weiter, durch Jorsale bis Monjo, wo erneut nach der Trekker-Karte verlangt wird. Man hat wesentlich mehr Luft als oben in den Bergen, sodass das „Auf und Ab“ bis Phakding um einiges leichter fällt.
Unsere Unterkunft in Phakding: wie Tag 1
TAG 13: Phakding (2610m) – Lukla (2860m) – Kathmandu
Distanz: 7,8 km
Dauer: ca. 3 Std.
An Tag 12 sollte man nicht bis Lukla durchstürmen, um sich den nächsten Tag früh morgens mit allen Wanderern in die Wartehalle des Flughafens zu quetschen. Ein lockerer drei Stunden-Trek an Tag 13 bis Lukla ist bis elf Uhr geschafft, sodass man an diesem Tag noch entspannt seinen Flug zurück nach Kathmandu nehmen kann.
→ Die Wanderroute wurde von uns grob geplant und dann spontan entwickelt, da wir zu jeder Zeit unsere Fitness und Gesundheit berücksichtigt haben. Wir haben drei Nächte auf einem Höhenlevel von ca. 3500m verbracht und zwei Nächte auf 4240m. Wir fühlten uns zu jeder Zeit fit, hatten Appetit und nur selten leichte Kopfschmerzen.
Diese Route bildet trotzdem nur eine Planungshilfe, da jede Person während des Everest Base Camp Trek für sich entscheiden muss, ob das Tempo angemessen ist. Ob du dich lieber einer Gruppe anschließen sollest, du einen Porter brauchst oder alles auf eigene Faust planen willst, erfährst du hier: Trekking in Nepal – Dein Everest Base Camp Trek Guide
Weitere Tipps für Nepal
Nach einem Monat in Nepal und zwei Wochen in der troubligen Hauptstadt Kathmandu, können wir dir das Mount Annapurna Guesthouse empfehlen. Total ruhig und trotzdem mittendrin, eine Seltenheit in dem Stadtteil Thamel! Nette Besitzer, sehr sauber und zudem noch unschlagbar günstig.
Bist du gerade dabei, die Tasche für den Everest Base Camp Trek zu packen, dann werfe unbedingt einen Blick auf unsere Nepal Reistipps. Dort findest du alle Infos und Beiträge, um dich auf dein Abenteuer vorzubereiten. Hast du Fragen zu unserer Route oder den einzelnen Tagen oder möchtest du nach einem Trek den Erfolg teilen? Lass es uns wissen und schreib uns in die Kommentare.
10 Kommentare zu „Everest Base Camp Trek – Perfekte Route auf 5365m“
Hallo zusammen,
vielen Dank für die vielen nützlichen Tipps und die coolen und spannenden Reiseberichte. Ich beabsichtige im Oktober ebenfalls die Tour zum Base Camp. Meine Frage: Muss man den Flug Kathmandu – Lukla vorzeitig buchen oder geht das auch vor Ort spontan? Auch wäre ich am Rückflug vom Basecamp per Helikopter interessiert. Habt ihr da Erfahrung? Besten Dank und liebe Grüsse
Martin
Hi Martin, danke für deinen Kommentar und stark, dass du den Trip auch machst! Wir haben sowohl Hin- als auch Rückflug beides spontan gebucht. Wir hatten allerdings auch keine Zeitnot, falls die Flüge später gegangen wären. Zu den Heli Flügen haben wir leider keine Info.
Beste Grüße und viel Spaß bei der Vorbereitung
Kevin
Hallo danke für den tollen bericht, kurze frage wie oder muss man überhaubt vorher die übernachtungen reservieren? Liebe grüsse
Hi Sabrina, ich habe gerade Cathleen geantwortet. Siehe oben 😉 Viel Spass und schöne Erlebnisse beim Trek!
Hi ihr zwei,
Finde eurer Video und den Bericht wahsninnig spannend. Für uns soll es diesem Oktober zum bae Cmap gehen. Eine Frage, die sich mir noch stellt. Wei habt ihr das Buchen der Unterkunfte gehandhabt? Habt ihr vor Ort immer einen Schlafplatz gefunden oder das irgenwie vorher gebucht? Vielen Dank für den tollen Bericht!
Beste Grüße
Cathleen
Hi Cathleen,
wir haben immer spontan was gebucht und auch immer was gefunden. Wir waren allerdings früh in der Saison und somit was es noch nicht so voll. Beim Weg zurück haben wir gemerkt wie es sich langsam füllt. Notfalls kann man immer im Gemeinschaftsraum übernachten.
Beste Grüße Kevin
Hallo Ihr 2 . Das habt Ihr toll beschrieben. Es ist auch ein Traum von uns, die von Euch beschriebene Trekkingtour selbst zu unternehmen. Vom Wetter her wäre wohl April – Juni ratsam. Zweifel haben wir noch an unserer derzeitigen Fitness und ich hab´ etwas Höhenprobleme (Hängebrücken). Aber ich glaube wir packen es an….Umdrehen kann man ja immer ! Euch alles Gute und danke für den Bericht !
Hallo Harald,
danke für deine Worte! Die Landschaft und die Menschen werden euch so begeistern, dass ihr gar nichts ans Umdrehen denkt. Wir finden es gut, dass ihr die Tour auf euch nehmt! Viel Spaß bei der weiteren Vorbereitung. Grüße Kevin & Linda
Es ist wahnsinnig interessant und spannend Euren Ausführungen zu folgen. Absoluten Respekt meinerseits. Nächstes Jahr soll für meinen Kumpel und mich der Traum vom Everest Base Camp wahr werden. Hätte wahrscheinlich noch 1000 Fragen, von daher werde ich Eure Beiträge noch einmal in aller Ausführlichkeit Revue passieren lassen.
Danke und ganz liebe Grüße Dirk !!!
Hey Dirk, vielen lieben Dank für diesen schönen Kommentar. Es freut uns, dass wir dich und keinen Kumpel noch weiter inspirieren konnten dieses Abenteuer zu starten. Der Trek ist für uns immer noch unvergesslich und wir denken gerne daran zurück.
Frag gerne jederzeit, wenn du Tipps brauchst.
Beste Grüße
Kevin