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Georgien Rundreise – Ein Roadtrip durch den Kaukakus

BY Kevin

Es zählt mit zu unseren absoluten Lieblingsländern und lässt sich genial auf eigene Faust erkunden. Georgien ist so abwechslungsreich – landschaftlich, kulturell und kulinarisch! Eine Georgien Rundreise gehört also definitiv auf deine Europa-Bucketlist und wird dich sicherlich ebenso aus den Socken hauen wie uns auch.

Mit dem Mietwagen kommst du am schnellsten und flexibelsten durchs Land, du kannst die typischen Pfade verlassen und das pure Georgien kennenlernen. Hier erfährst du alles, was du für dein eigenes Abenteuer wissen musst: Fortbewegung, Sehenswürdigkeiten, Route, unsere Kosten und vieles mehr!

Hinweis: Der nachfolgende Beitrag enthält Affliate-Links. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung. Diese helfen uns, weiter Tipps zu geben und unsere Website zu betreiben. Wir danken dir für deine Unterstützung. Linda & Kevin

Die öffentlichen Verkehrsmittel für eine Georgien Rundreise

Der Vorteil liegt ganz klar auf der Hand: du bist noch näher an den Einheimischen dran, kommst mit ihnen in Kontakt und kannst ihren Alltag beobachten. Es fahren sowohl Busse als auch ein paar Züge durchs Land, die echt sehr preiswert sind.

Omnibus in Georgien
Omnibus – Verbindet u.A. Tiflis und den Flughafen in Kutaissi

Die meisten Strecken wirst du dann aber mit den Matruschkas machen – Transporter, die meist zwischen 10 und 20 Leute aufladen und quer durch alle Dörfer düsen.
Der Nachteil an dieser Reisemethode ist allerdings, dass man für die ganz abgelegenen Plätze dann immer ein Taxi braucht und nicht die Flexibilität hat, mal querfeldein zu fahren – und genau das macht ja gerade Spaß. 😉

Die beste Variante: Mietwagen

Mit einem Leihwagen ist man schneller unterwegs, da man nicht auf die Zeiten der Matruschkas angewiesen ist, diese fahren nämlich oft erst los, wenn sich genügend Reisende gefunden haben und das ist bei begrenzter Reisezeit nicht gerade prinkelnd.

Zudem kann man mit einem eigenen Fahrzeug früh starten und die üblichen Touristenströme umgehen. Gerade bei Kathedralen, Klostern & Co. an denen zwischen 10 und 16 Uhr gerne unzählige Reisebusse mit Touris aus der ganzen Welt stranden, haben wir uns gefreut, dass wir etwas früher vor Ort waren und die Stille der schönen Orte genießen konnten!

Mietwagen in Georgien 4x4

Mietwagen buchen in Georgien

Einen Mietwagen kannst du bequem schon von Zuhause buchen. Normalerweise nutzen wir immer dieses Portal um den besten Preis herauszufinden.

Für Georgien lohnt sich aber ein Auto, welches „Off-Road-fähig“ ist. Du brauchst jetzt nicht gerade einen hochgelegten Landcruiser, aber der hart gefederte Smart ist sicherlich nicht die beste Variante für dieses Land.

Da wir auch in die Berge wollten und uns gerne mal abseits der normalen Straßen bewegen, fiel unsere Entscheidung auf einen kleinen Mitsubishi Pajero IO. Das ist der kleinste 4×4 Jeep, den man dort so bekommen kann.

Aber eins schon vorweg: Super Entscheidung! Mit diesem Teil kommt man überall durch und unebene Straßen steckt der locker weg.
Man kann allerdings auch mit einem normalen PKW durchs Land fahren, da die Straßen – bis auf ein paar Schlaglöcher – gaaanz okay sind.

Überlege also welche Strecken du bevorzugst und lege dein Modell fest! Für den Pajero war die Preisdifferenz zu einem normalen Auto nicht groß. Wir zahlten nur etwa 34 Euro pro Tag  inklusive Versicherung (allerdings ohne Glas- und Reiseversicherung – ein bisschen Risiko muss halt sein ;))

Planung für einen Roadtrip durch Georgien

Die Route

Die Route haben wir natürlich anhand der Sehenswürdigkeiten in Georgien festgemacht. Wir waren längere Zeit in Tiflis und sind am Ende unseres Aufenthalts von Kutaissi weitergeflogen. Unsere Route ist demnach vielleicht nicht die klassische, die man bei einer Rundreise von einer oder zwei Wochen machen würde.

Roadtrip Georgien Map
Unsere „leicht ungewöhnliche“ Route

Allerdings kannst du dir gut ein paar Inspirationen holen, welche Distanzen man pro Tag schaffen kann, wieviel Zeit du bei den Sehenswürdigkeiten einplanen musst und natürlich worauf du dich so freuen kannst.

Unterkünfte bei der Rundreise

Mit einer georgischen SIM Karte kannst du die Unterkünfte eigentlich vor Ort buchen – so ist man etwas flexibler unterwegs. Hast du einen straffen Zeitplan, reserviere diese ruhig vorab (am besten mit Stornierungsoption, falls man die geplante Route doch mal über den Haufen werfen muss.) Checke hier deine Unterkünfte.

Wir haben die Unterkünfte immer am gleichen Tag ein paar Stunden vorab gebucht, wenn feststand, wo wir letztendlich übernachten.

Auto fahren in Georgien

Da man sich außerhalb der EU befindet, braucht man offiziell einen internationalen Führerschein. Diesen kannst du bei deinem Straßenverkehrsamt für ein paar Euro beantragen und bist dann im Ausland auf der sicheren Seite.

Offroad in Georgien

In Georgien ist das Autofahren eigentlich wie bei uns. Rechtsverkehr, Ampeln, Kreisverkehre, Einbahnstraßen und und und… Allerdings geht es hier teilweise – sagen wir mal „etwas rustikaler“ zu.

Einen so peniblen TÜV wie bei uns gibt es hier nicht, sodass wir etliche Autos gesehen haben, denen z.B. die Stoßstangen fehlen, ein Licht nicht funktioniert oder die übertrieben hoch beladen sind. Fahre rücksichtsvoll – denn das machen unserer Meinung nach die Georgen auch – dann kann auch nichts passieren.

Größtenteils sind wir auf relativ gut asphaltierten Straßen gefahren, man muss aber jeder Zeit mit größeren Schlaglöchern oder mal einer Schafsherde auf den Straßen rechnen. 😉 Das ist uns am letzen Reisetag kurz vor der Ankunft in Tbilisi passiert.

Georgien Schafe

Im Landesinneren sucht man vergebens nach einer Straßenbeleuchtung, sodass wir fast nur bei Tageslicht gefahren sind und so sehr entspannt durch den georgischen Herbst gleiten konnten.

Unsere Georgien Roadtrip Route

Nochmal kurz vorab: Diese Route haben wir aufgrund unserer anderen Reiseplanung so gewählt, weil wir Kutaissi und dessen Umgebung am Ende unseres langen Aufenthalts in Georgien bereist haben.

Tag 1: Von Tiflis über Gori nach Tschiatura

Der Tag startet früh! Wir haben glücklicherweise unseren kleinen Mitsubishi am Vorabend bekommen, sodass wir unsere Airbnb-Wohnung schon um 7.30h verlassen. Schnell unsere sieben Sachen, die Wanderschuhe und etwas Proviant in den Kofferraum geschmissen, geht es auch schon zur nächsten Tanke. 

Einmal den Kleinen vollgetankt und per Kreditkarte rund 31 € gezahlt. (Alle Kosten unseres Roadtrips findest du weiter unten). Danach steuern wir direkt unser erstes Ziel an – Mtskheta, die Stadt die ein paar Kilometer nördlich von Tiflis liegt.

Um diese Uhrzeit ist die Hauptstadt noch relativ ruhig – tja, die Georgen schlafen gefühlt etwas länger als wir es gewohnt sind. Wir verlassen die Stadt und fahren serpentinenförmig zur Dschwari Kirche hoch, das Weltkulturerbe, das man schon von weitem hoch thronend auf einem Hügel sehen kann.

dschwari kloster in tilflis

Von der malerischen Kirche sieht man die Verschmelzung der Flüsse Kura und Aragwi in einer wirklich schönen Landschaft. Ein sehr idyllischer Ort, aber zu der Uhrzeit im Oktober nicht nur sau windig, sondern auch knackig kalt!

Mzcheta Sehenswürdigkeit

Wir genießen den Ausblick, schießen unzählige Fotos von der schönen Kirche, dem Ausblick, den Flüssen und suchen dann schnell das Weite, weil die ersten Busse mit Touristen ankommen. Weiter geht’s also zur nächsten Sehenswürdigkeit: Uplisziche!

Wir entscheiden uns für die Route unterhalb des Flussverlaufs und erreichen so nach vielen kleinen Dörfern und etwa 90 Minuten die Höhlensiedlung. Uplisziche wird auch die Festung Gottes genannt – ähnlich zu Wardsia wurde die Stadt in Felsen gehauen.

uplisziche sehenswürdigkeit in georgien
Uplisziche – Die Festung Gottes

Hier ist jetzt schon etwas mehr los. Wir sehen uns fast alle Höhlen, die aufwendig durch damalige Sklaven ermeiselt wurden und das kleine Kloster von innen an, ehe es ein paar Meter weiter nach Gori geht.

Eintritt Upliszische: 7 GEL(2,28 Euro) Studenten 1 GEL (0,31 Euro)

Die Stadt Gori ist bekannt dafür, dass sie der Geburtsort von Josef Stalin ist. Wenn man auf der Stalin Avenue in die Stadt hineinfährt, vorbei an dem schön angelegten Park entdeckt man die eigentliche Attraktion, das Stalin Museum. Auch wir steuern diesen Ort nur wegen des Mannes der Sowjetunion an.

Stalin Museum:

Das Gebäude des Museums sticht in seiner Dominanz aus der übrigen Architektur stark hervor. Hoch oben an seinem Turm weht die georgische Fahne, die sich von dem vorgelagerten Stalin Park begutachten lässt. Zur Linken findest du einen grünen Zugwagon in dem Stalin gereist ist und der ebenfalls mit der Eintrittskarte in der Hand zu besichtigen ist. (Fotos sind hier allerdings nicht erlaubt).

Gori Park

Vor dem Gebäude befindet sich relativ unscheinbar das kleine Haus, dass eher den Anschein einer Hütte macht, in dem Stalin aufwuchs. Unscheinbar, da es von einem tempelartigen Gebilde eingehaust ist. Innen findet man nur nachgebildetes Mobiliar und keinerlei weitere Informationen.

Das eigentliche Museum zeigt im oberen Stockwerk den Werdegang von Josif Wissarionowitsch Dshugaschwili – der sich erst später den Namen „Stalin“ gab. Fotos und Schriftstücke aus seiner Kindheit und Jugend sind chronologisch aufgebaut. Sein Werdegang bis zum Zweiten Weltkrieg und anschließend als Figur der Industrialisierung in der UDSSR führt entsprechend des Museumsrundgangs weiter.

Sehenswert in Georgien Museum von Stalin

Leider sind viele Texte nur in georgischer oder russischer Sprache zu finden, sodass man hier ohne Sprachkenntnisse leider nicht so viele Informationen mitnehmen kann.

Adresse: Stalin Ave, Gori, Georgien (Maps-Adresse)
Parken: Wir haben an der Rückseite des Gebäudes geparkt. Dort führen einige Straßen in die Wohngebiete, wo wir genügend freie und kostenlose Flächen gefunden haben. (z.B. hier: Maps-Adresse)
Eintritt: 15 GEL (ca. 5 Euro)  Studenten: 10 GEL, Schüler: 1 GEL
Öffnungszeiten: 10 -18 Uhr; 1. November bis 1.April 10 – 17 Uhr

Kurz nach der Mittagszeit sind wir durch mit unserem Museumsbesuch und schauen uns noch die Skulpturen „The Memorial of Georgian Warrior Heroes“ am Gori Fortress an, ehe es wieder weitergeht.

Wir sind Feuer und Flamme, weil es jetzt nach Tschiatura geht. Wir haben vorher im Internet von den genialen und wagemutigen Cable Cars gelesen und freuen uns darauf, mit den rostigen Dinger zu fahren. 

Naja ich freue mich und Linda ist der Sache eher skeptisch gegenübergestellt. Wir sehen die Gondeln schon von weitem, allerdings bewegt sich keine von ihnen. Eine kleine und genauere Recherche nimmt mir etwas die Euphorie.
Die Gondeln sind außer Betrieb!

Die Verbindungen von oberen und unteren Stadtteilen ist wohl doch mittlerweile zu gefährlich und das komplette System soll durch ein Millionen-Projekt modernisiert werden. Naja, wir knipsen diskret noch einige Fotos, da die Stadt und die Gebäude drumherum ein geniales Flair einer verlassenen Industrie-Stadt haben. Diskret, da die Einheimischen sicherlich nicht stolz darauf sind, dass hier noch nichts modernisiert wurde.

Von Tschiatura buchen wir unsere erste Nacht in Katskhi und erreichen das Butichi Guesthouse noch vor der Abendämmerung.

Uns empfängt eine unglaublich nette und gastfreundliche Familie, die etwas von unserer spontanen Buchung überrascht scheinen. Trotzdem bereitet uns die Gastmutter in windeseile ein leckeres Abendessen zu und wir haben die ganze obere Etage für uns alleine. Diese authentische und herzliche Übernachtung können wir dir wirklich empfehlen.

Kostenpunkt: ca. 15 Euro pro Doppelzimmer – hier kannst du es buchen.

Tag 2: Tschiatura nach Bordjomi

Nach einer erholsamen Nacht gibt es wieder was Deftiges auf die Gabel, ehe wir mit dem kleinen 4×4 Jeep ins „Straßenlose“ fahren. Eine der Töchter erklärt uns den Weg zu einem sehr guten Aussichtspunkt für die Kathski Säule. Von unten hatten wir den Felsen schon am Abend gesehen, aber von oben soll er angeblich noch besser aussehen. Aber überzeug dich selbst!

Wir gurken gefühlt den ganzen Vormittag durch die bergige Dorflandschaft ehe wir den Punkt finden, den wir gesucht haben.
-> Tipp: Gib in dein Navi diese Koordinaten ein: 42.287563, 43.21703 … parke das Auto und laufe ein paar Meter durch den Wald – der Weg ist hier nicht sonderlich breitgetreten

Wir genießen die schöne Aussicht und starten dann wieder eine längere Autofahrt. Das Navi will uns zunächst den gleichen Weg zurückführen auf dem wir gekommen sind, da uns das aber zu langweilig erscheint, nehmen wir die paar Minuten Umweg in Kauf und entdecken lieber neue Dörfer.

Über Sestaponi und Surami geht es nach einem weiteren Tankstopp Richtung Bordjomi. Entlang des Weges werden wir wieder mit genialer Natur und schönen Herbstfarben belohnt.

georgien roadtrip

Bordjomi ist auf der Liste der georgischen Sehenswürdigkeiten relativ weit oben. Besonders im Sommer kommen viele einheimische Touristen aufgrund des kühlen Klimas und der Naturheilquelle. Wir sind gegen halb drei am Ziel, parken das Auto und gehen die „Touristen-Meile“ bergauf. 

Es gibt etliche Souvenirläden, Schießstände wie auf der Kirmes, Stände mit Wein, Honig und was das Land sonst so zu bieten hat. Am Ende der Straße „9 Aprili St“ startet dann der Bordjomi Park. Hier zahlen wir 2GEL (0,70 Euro) Eintritt – Schüler und  Studenten zahlen die Hälfte – und sehen uns den Park genauer an. 

In der Mitte finden wie die berüchtigte Quelle mit Bordjomi-Wasser. Eifrig wie ich bin, nehme ich einen beherzten Schluck aus dem Kran und muss danach das Gesicht „leicht“ verziehen. Schwefelhaltiges Wasser! Bäh! Nicht gerade jedermanns Geschmack, zumindest nicht unserer. Die Georgen trinken allerdings fleißig und füllen sich auch Wasser zum Mitnehmen ab.

Mit diesem Spektakel sind wir also relativ schnell durch und steuern dann die Gondel an. Diese führt einmal quer über den Park und bringt uns in wenigen Sekunden auf schwindelerregende Höhe. Nach einer Minute und 5GEL pro Person ist die Fahrt auch schon vorbei. 

Oben gibt es leider nicht besonders viel zu sehen, was wohl an der abklingenden Saison und bei dieser Höhenlage an dem kühleren Klima liegt. MapsMe hat auch ein kleinen Trail bergab eingezeichnet. Also tigern wir durch den schattigen Wald nach unten und sind dann auch schon durch mit dem Kur-Stopp.
Nächstes Ziel: Akhaltsikhe oder Achalziche

Da Linda fährt, kann ich nebenbei ein Zimmer in der Nähe des Rabati Castles buchen. Wir sind so gut im Zeitplan, dass wir uns vornehmen die Burg noch am Abend zu besichtigen. Dabei muss man aber auch erwähnen, dass wir mit Sehenswürdigkeiten immer relativ schnell durch sind. 😉

Wir erreichen das Old Rabati um 17 Uhr, schmeißen wieder schnell unsere Taschen ab – dieses Mal in einem viel zu großen Vierbettzimmer. Allerdings auch die preiswerteste Unterkunft – gerade einmal 9 Euro für uns beide inkl. Frühstück! (Klar kann man dafür keinen Luxus erwarten, aber wir waren komplett zufrieden.)

Die nette Dame im Rabati Castle erleichtert uns um jeweils 9 GEL (6 GEL regulär und 3GEL für Studenten) und schon sind wir drin, in dem doch eher eigenartigen Konstrukt. Eigentlich wurde das Rabati Castle als Schloss errichtet, dann aber von den Osmanen komplett umgebaut, so findet man hier heute einen sehr gemixten Baustil vor.

Rabati Castle Rundreise Georgien

Wir tigern quer durch die Anlage, lassen die Kamera glühen und genehmigen uns danach bei untergehender Sonne ein Bier im Burghof für umgerechnet etwa einen Euro.

Unsere Unterkunft soll laut dem Internet auch eine sehr gute Küche haben und wir werden nicht enttäuscht. Wir bestellen das Hähnchen in Knoblauchsoße, die es in sich hat und den Khinkali-Topf. Als eine „Art Vorsuppe“ wird ein selbstgebrauter Vodka gereicht, der den Abend im ungeheizten Weinkeller etwas wärmer werden lässt. (Abendessen mit Getränken ca. 11 Euro für uns beide)

Ebenfalls interessant: Baku Sehenswürdigkeiten – Zwischen Öl und UNESCO

Tag 3: Achalziche über Wardsia nach Tiflis

Wir wollen – wie so oft – die Ersten sein! Frühstück gibt es heute sehr zeitig, da „Wardsia“ auf den Plan steht. Wir erreichen die Höhlenstadt noch vor den Öffnungszeiten. Nur ein weiteres Paar wartet mit uns, sodass wir um 10 Uhr den Weg vom Parkplatz zur Festung hochstiefeln können. Eigentlich fahren hier Busse für einen Lari, anscheinend aber nicht um diese Uhrzeit. 

Es ist schön, die Anlage komplett für sich zu haben, die einzelnen Räume genau zu inspizieren und das zentrale Kloster zu besuchen. (Frauen müssen sich hier verhüllen und es dürfen innen keine Fotos geschossen werden.)

Wardsia Sehenswürdigkeit in Georgien

Wir verbringen relativ viel Zeit in Wardsia, da das alte Versteck im Berg riesig erscheint. Anschließend wartet dann eine längere Wegstrecke auf uns: Wir bahnen uns den Weg vorbei am Poka See nach Tiflis. Eigentlich sagt uns das Navi wieder, dass der gleiche Weg zurück – über Bordjomi und Gori – der schnellste wäre, aber den kennen wir ja schon und entscheiden uns wieder dafür, was Neues zu sehen.

Und wir werden nicht enttäuscht! Südlich von Wardsia nähern wir uns zuerst der türkischen und dann der armenischen Grenze. Hier zeigt Georgien wieder ein komplett anderes Gesicht. 

Die Landschaft wird sehr karg, flach und wüstenartig. Längere Zeit fahren wir auf einer staubigen Schotterpiste, vorbei an Plattenbauten und alten Fabriken bis wir den blauen Poka See passieren.

Georgien Rundreise

Am frühen Abend sind wir zurück in Tiflis und entspannen bei diversen Khinkalis in unserem Lieblingsrestaurant, wenn es um die grandiosen Teigtaschen geht. Wir übernachten natürlich in unserer Airbnb. Ansonsten können wir dir das Hotel Flower für eine Übernachtung in der Hauptstadt empfehlen.

Tag 4: Tiflis über Ananuri nach Stepanzminda

Was wäre eine Rundreise durch Georgien ohne das Kaukasus Gebirge zu sehen. Es geht wieder früh los, gegen 7.30 geht’s Richtung Norden.

Es geht wieder an Mtskheta vorbei und wir kommen auf die nostalgische Militärstrecke, die bis nach Russland führt.

Der erste Stopp am frühen Morgen ist die Ananuri Festung, welche wirklich malerisch am schönen Zhinvali See liegt. Bei unserer Ankunft ist die Festung noch geschlossen, aber uns reicht die Besichtigung von außen auch vollkommen aus. Wenn du etwas später als wir startest, kannst du sie ab 9 Uhr von innen begutachten.

Ananrui Kloster beim Roadtrip durch Georgien

Wir schlängeln uns die Straße weiter hoch durch den Ort Gudauri, der sich in den Wintermonaten in ein immer begehrteres Skigebiet verwandelt. Nach etwa zwei Stunden im Auto begegnet uns dann das Friedensdenkmal. Das Peace Monument von Georgien und Russland, ein rundes, kolosseumsförmiges Konstrukt in auffällig bunter Farbe.

Wir steigen aus und können vor lauter Reisebussen das Denkmal kaum sehen. Um die Uhrzeit ist hier nämlich schon ordentlich Betrieb und darum halten wir uns nur lediglich für ein paar Schnappschüsse auf.

Friedensdenkmal in Georgien - Sehenswürdigkeit

Weiter geht die wilde Fahrt im Konvoy mit stark beladenen LKWs, die nicht gerade zaghaft um die Kurven pfeffern. Unser Tagesziel Stepanzminda erreichen wir gegen 12 Uhr und nutzen direkt die strahlende Mittagssonne, um zu der meist geknipsten Sehenswürdigkeit Georgiens hochzufahren: Die Gergetier Dreifaltigkeitskirche. 

Eigentlich führt ein berühmter Wandertrail vom Ort hoch zur Kirche, aber wir quälen unseren kleinen Mitsubishi die Kurven in nur wenigen Minuten hoch und können dann noch zu Fuß die letzten Meter zum Viewpoint hochkraxeln.

Natürlich ist hier um die Mittagszeit trotz abklingender Reisesaison die Hölle los. Mehrere Reisegruppen versammeln sich rund um die Kirche und reihenweise werden Instagram-Pics aufgenommen. Vom Viewpoint aus erscheint alles etwas ruhiger und das Panorama ist kaum in Worte zu fassen.

gegetrier Dreifaltigkeitskirche

Da unser Wandertag erst morgen geplant ist, legen wir heute nur eine kleine Trekking Strecke zum Gveleti Waterfall (Maps) zurück. Dieser befindet sich noch etwas nördlicher, die Militärstraße etwa nochmal 10 Minuten hoch. Zu Fuß sind es dann nur etwa 20 Minuten bis man den großen Wasserfall erreicht!

Gveleti wasserfall

Am Nachmittag checken wir in unser Homestay, im Kazbegi Guesthouse ein. Für das Abendessen in Stepanzminda können wir dir das Karaoke – Restaurant „COZY CORNER“ in Kazbegi empfehlen – nur wenige Gehminuten von unserer Unterkunft entfernt! Super netter Service, gemütlich, gutes Essen und inkl. diverser Biere haben wir zu zweit nur 35 GEL (10,70 Euro) bezahlt.

Tag 5: Vom Kazbegi zurück nach Tiflis

Und wieder mal startet der Tag früh am Morgen. Wir haben uns vorgenommen, ein Stück des Kazbegi Glacier Trails zu wandern. Nur ein Stück, da wir keine Krampen im Gepäck haben und Linda der Meinung war, das der Weg bis zum Gletscher auch vollkommen ausreichen würde ;).

Wir kurven den Mitsubishi wieder hoch zur Dreifaltigkeitskirche und beginnen unsere Wanderung als einer der Ersten. Auf dem Parkplatz stehen um 8 Uhr erst drei Autos und wir sehen auch keinen Menschen weit und breit.

Nach etwa einer halben Stunde haben wir dann zwei treue Begleiter an der Seite – große georgische Hunde – die allerdings auch echt nervig sind, da sie uns ständig in die Hacken laufen. Der Weg zum Gletscher ist aber grandios, immer wieder können wir auf die Kirche zurückblicken und sehen entgegengesetzt den weißen Gipfel des Fünftausenders – des Kazbegi.

Kazbegi Glacier Trail

Gegen 13 Uhr sind wir wieder an unserem Auto und stärken uns mit unserem Proviant ehe wir die Rückreise nach Tiflis antreten. Auf der Militärstrecke werden wir noch von einer kreuzenden Schafsheerde überrascht (siehe das Foto oben) und sind dann froh noch im Hellen wieder in unserer Airbnb anzukommen.

Kosten für unsere Georgien Rundreise

Allgemein haben wir in Georgien relativ wenig ausgegeben und auch die Kosten für einen Roadtrip sind für dieses Land sehr überschaubar. Der größte Kostenpunkt war bei uns natürlich das Auto. Mit 34 Euro pro Tag war unser kleiner 4×4 aber dennoch preiswert! Mit einem Verbrauch von rund 8 Litern auf 100km und mit einer finalen Autowäsche sind wir auf knapp 88 Euro gekommen.

Gesamtkosten pro Tag
Mietwagen
170,03€
34,01€
Benzin & Autowäsche
87,77€
17,55€
Unterkünfte (nur drei)
38,29€
12,76€
Restaurants & Cafés
60,29€
12,06€
Supermärkte
18,39€
3,68€
Sightseeing
19,30€
3,86€
Summe Roadtrip
394,07€
83,92€

Wir haben bei unserem 5-Tage Roadtrip eine Nacht in unser Airbnb-Wohnung in Tiflis verbracht. Daher kommen wir nur auf gut 38 Euro für die Übernachtungskosten, wobei die Zimmer relativ einfach waren und im Schnitt keine 13 Euro kosteten. Aber keine Sorge, wenn du mehr Luxus haben willst, findest du in allen Orten eine gute Auswahl.

Zwischendurch haben wir uns mit Snacks aus den Supermärkten versorgt, sodass wir pro Nase nur 6 Euro pro Tag für Restaurantbesuche ausgegeben haben. Ebenso haben die Sightseeingkosten (Museums-, Klostereintritte etc.) mit 19 Euro kein Loch in die Reisekasse gehauen.

Insgesamt kommen wir so auf eine Summe von weniger als 400 Euro für uns beide, sodass man bei diesem Bucket List Trip wirklich von Preis-Leistung sprechen kann.

Zusammenfassung Roadtrip durch Georgien

Bisher ist Georgien noch nicht bei vielen Urlaubern auf der Bildschirmfläche erschienen – ABER: Gerade wenn man mit dem Auto unterwegs ist und sich auch etwas abseits der üblichen Pfade bewegen kann, sieht man wie authentisch das Land ist. Die typischen Touristenfallen haben wir hier nicht gefunden und hatten auch sonst den Eindruck, dass man hier sehr unbeschwert reisen kann.

Wir können auf jeden Fall ein eigenes Fahrzeug für eine Rundreise empfehlen. Neben den ganzen Klostern solltest du dir das Kaukasus Gebirge nicht entgehen lassen. Gerade in den nördlichen Regionen sieht man einen starken Kontrast zu der Millionenstadt Tbilisi. Außerdem kommst du hier auch mit einem schmalen Reisebudget unglaublich weit! Also worauf wartest du??

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